Vitamine in der TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es den Begriff  „Vitamine“ gar nicht. Wir schauen immer auf die energetische Wirkung eines Nahrungsmittels:
* Was wärmt uns, was kühlt uns?
* Wirkt es befeuchtend oder trocknend?
* Wie wirkt der Geschmack (sauer, scharf, bitter…)?
* Gibt es uns Energie oder macht es uns müde?

Und beim Orangensaft kommt dabei Folgendes heraus:
🍊 Er wirkt stark kühlend.
🍊 Er wirkt stark befeuchtend.
🍊 Durch den sauren Geschmack wirkt er zusammenziehend und hält die guten Säfte ebenso wie Schleim und pathogene Feuchtigkeit im Körper.

Wenn du an eine Erkältung denkst:
wahrscheinlich ist dir zu Beginn sehr kalt (Schüttelfrost, kalte Füße!) und deine Nase läuft oder ist verstopft (Schleim!). Es sind also Kälte und Feuchtigkeit in deinem Körper.
Du brauchst dann etwas, das dich erwärmt und die Feuchtigkeit trocknet, zum Beispiel einen frisch aufgebrühten Ingwertee oder eine Haferflocken-Karotten-Suppe. Und sicher keinen abkühlenden und befeuchtenden Orangensaft.

Und was ist mit der Vorbeugung?
Ganz klar wird auch in der TCM empfohlen, möglichst wertvolle und qi-reiche (also auch vitaminreiche) Nahrungsmittel zu essen, damit wir gesund bleiben und eine gute Abwehrkraft haben. Die Vitamine werden dir jedoch nichts nutzen, wenn deine Verdauung sie nicht umwandeln kann. Deshalb spielt das Kochen so eine große Rolle in der TCM, da gekochte Nahrung meistens viel besser bekömmlich ist als rohe und kalte.

Vitamin-C-Quellen, die aus Sicht der TCM besser geeignet sind, uns gesund zu erhalten, sind Brokkoli, Petersilie, Paprika, Kartoffeln oder Gojibeeren (und nein, beim Kochen geht nicht das ganze Vitamin C verloren, es bleibt noch etwas drin 🙂 ).

Auch frische Sprossen die es ja von vielen Pflanzen gibt (Dinkel-, Weizensprossen, Kresse, Bockshornklee, Mungobohnen etc.) sind ein wertvolles und günstiges Topping auf fast alle Gerichte. Meist lassen sie sich auf der Fensterbank problemlos züchten 😉 und haben einen hohen Vit. C Anteil und pflegen das Darmmikrobiom.

Gerade jetzt im Winter ist alles was an Eintöpfen, Suppen, Haferbrei (Porridge) warm auf den Tisch kommt, eine gute Pflege für das Milz QI, unseren Metabolismus. Wenn Gelüste auf Salat aufkommt, bitte dann eher als Beilage essen.

Kochbuchempfehlung Dr. Georg Weidinger, Sandra Weidinger

„Kochbuch zur Heilung der Mitte“ super schnelle Gerichte und die trad. Chin. Medizin ganz locker erklärt